La Loggetta - nur ein Halber Tag

Photo: Unsplash

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Das stand noch auf meiner Liste: Wieder hierher kommen, ganz früh und Zeit und Muße mitbringen, schreiben, sein.

Ich bin nicht ganz so früh, wie ich es mir gewünscht hatte, der Schattenplatz auf den ich mich gefreut hatte liegt gar nicht im Schatten, es ist voller als ich gedacht hatte, aber die Atmosphäre ist die selbe: entspannte Musik, warmer Schatten in der Loggia, eine kühle Brise die durch die Steinloggia weht und der sensationelle Blick auf Florenz, der gerade aufklart.

Wieder bin ich mit meinen Vorstellungen und Erwartung im engen Kontakt :-) Das ist etwas, was mir Florenz beibringt: Vergiss Deine Erwartungen, sie treffen nicht ein! Im Fall von Florenz werden sie in der Regel übertroffen, was natürlich eine extrem angenehme Art ist, diese Lektion beigebracht zu bekommen.

Immer wieder tappe ich in die Falle, dass ich alles zu wissen glaube: Wenn ich dorthin gehe, passiert das. Wenn ich nochmal da lang gehe ist es langweilig, weil ich es schon kenne.

Gestern als ich zum dritten mal im Boboli Garten war und an die Stelle kam, an der alle ihren „Fotoapparat zücken, habe ich überlegt, was mich wohl so gedämpft auf diesen doch immer noch so schönen Blick auf Florenz reagieren lässt.“Kenn ich schon! Hab ich alles schon gesehen! Langweilig!“ Das ist die Reaktion meines Hirns, das anscheinend immer neue Stimulationen sucht.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass mein neunmalkluger Kopf meiner Psyche im Weg steht, bei dem Versuch sich zu entfalten. Meinem Kopf eine Pause zu schenken, damit er sich entspannen kann, deshalb meditiere ich. Es ist als könne ich es körperlich spüren, wenn mein Gehirn sich „verkrampft“: Ich merke es in meiner Gesichtsmuskulatur, um die Augen, im Kiefer, in den Lippen. Aber auch im Nacken und in den Schultern sitzt die Anspannung des konzentrierten Denkens, Grübelns und Prognostizierens, wie es wohl wird, wenn ich da lang gehe oder das mache:-)

Ich glaube, es könnte leichter werden, wenn ich nun ein „Gefühl“ dafür habe, wenn mein Gehirn „verkrampft“.

Planen, sich vorbereiten, die Suche nach Perfektion, nach Optimierung - Alles gut und schön, aber ich habe den Eindruck, dass ich das jetzt 50 Jahre gemacht habe (na ja, nicht ganz), und dann jetzt aber auch mal gut sein muss! Okay, ich merk’s gerade selbst: ich generalisiere wieder. Aber vielleicht gelingt es mir den Wunsch danach vorbereitet zu sein, den Wunsch nach Effizienz und Perfektion auszubalancieren.

Es ist 12 Uhr. Drüben auf der anderen Seite des Arno ertönen die Glocken von Santa Croce. Ich bin neulich dort vorbeigekommen und war ganz fasziniert, von der interessanten Bauweise: ein roter (?) langer Bau, an dessen Stirnseite eine Art „Schmuckfassade“ erbaut wurde. Auch diese Art der Kirchenarchitektur würde mich interessieren.

 

Blick von der Loggetta im Bardini Garten auf Santa Corce

 
 
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Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist - Vorgestern?

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Den Palazzo mit anderen Augen sehen (+EN Podcast)