Nur Mut: Zeig’ Dich

Am 17. Januar war für mich der große Tag: Die Premiere des “wertschätzCHen live”: Ich habe mich mal aus meiner Komfortzone ins Abenteuerland gewagt und ein von mir konzipiertes Onlinemeeting moderiert.
Als ich Ende 2021 die Termine und die dazugehörigen Webseiten veröffentlichte, rief es laut in mir: “Wie bitte?! Was glaubst Du denn, wer Du bist! Wer will denn Deinem Gestümper zuhören! Und überhaupt: Du hast doch gar keine Legitimation! Und gebeten hat Dich auch keiner darum! Jetzt nötigst Du Deine FreundInnen, sich solch einen unqualifizierten Quatsch anzuhören!” und so weiter.

Wie spannend und gleichzeitig schmerzhaft es ist, diesen Stimmen zuzuhören!

Hätte ich mir nicht im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr wieder das Bedürfnis MUT auf die Liste meiner “Top fünf” hätte ich wahrscheinlich auf die Stimmen gehört und mich weiterhin in meinem Kämmerchen verkrochen und meine Webseite vom Netz genommen.

Ich habe mich aber erinnert, dass ich mein Bedürfnis nach MUT nähren wollte und deshalb den Stimmen zugehört und erkundet, was sie von mir wollten: Sie wollten eine vollwertige Zoom Lizenz, damit ich keinen Zeitstress habe, sie wollten einen klar strukturierten Ablauf, deutlich lesbare Moderationsnotizen, unterstützende Menschen, Meditation und innere Ruhe, eine externe Kamera, usw. Das alles habe ich ihnen erfüllt und sie wurden leiser, weil sie nun beruhigt(-er) waren.

Die Premiere war für mich ein voller Erfolg! Nicht weil ich, so überdurchschnittlich toll und großartig wäre, sondern weil es mir gelungen ist genau das in Worte zu fassen, was ich in Worte fassen wollte - Ich konnte das “rüberbringen” was ich mir vorgenommen hatte ohne mich vor Nervosität übergeben zu müssen oder gar alles absagen zu müssen.

Ich weiß nicht, was von dem, das ich rübergebracht habe wie angekommen ist oder ob überhaupt etwas “gefruchtet hat”. Aber ist das überhaupt messbar? Worin würde es sich bemessen? Muss es bemessen werden, damit ich weitermache? Braucht es diese Messbarkeit, um Bestätigung zu finden, dass ich “gut”, “richtig” bin?

Reicht mir vielleicht dieses Gefühl von Fülle und Reichtum, von Authentizität? Wenn man sich mit/bei etwas so wohl fühlt, so echt, so natürlich, so verbunden, ist es dann noch wichtig, “was die anderen sagen”, um zu entscheiden, ob man weiter macht? Klingt das vermessen, arrogant?

Eine weise Frau (meine Therapeutin;-)) hat mal gesagt: “Machen Sie das, woran Sie Spaß haben, was Sie erfüllt und lassen Sie dann ihre Erwartungen los.” Das ist ziemlich schwierig, finde ich. Aber als es mir dann das erste Mal gelungen ist, festzustellen, dass und welche Erwartungen ich habe und diese dann loszulassen, machte es mich irgendwie süchtig. Sich zu fragen, ob das was man tut wirklich “seins” ist oder ob ich es in Wirklichkeit gar nicht will, ist spannend.

Sich beim wertschätzCHen live mitzu*teilen, einfach mal das Herz auszuschütten, fällt nicht leicht, weil Mensch glaubt, dass er/sie alleine ist mit der Situation, den Gefühlen, den Ängsten, etc. und das es bestimmt niemanden interessiert, geschweige denn, dass es jemandem sogar weiterhelfen könnte.

Für mich hat es einen unglaublichen Zauber zu sehen, wie sich das Zögern etwas (mitzu-) teilen, durch eine Portion Mut, es trotzdem zu tun, in anderen Menschen etwas antickt, einen Impuls gibt, auf etwas aufmerksam macht, was eine Rolle im eigenen Leben spielt.

Mir ist am Montag deutlich geworden, als ich den Teilnehmerinnen zuhören durfte, das es einen Unterschied macht, wenn sich jemand “zeigt”. Es ist wichtig, zu teilen, wie jedes Individuum die Welt wahrnimmt, denn nur wenn wir all diese Wahrnehmungen zusammensetzten, erhalten wir ein komplettiertes Bild der Wahrheit, der Realität, das wir alleine nur mit unserer eigenen Wahrnehmung nie erhalten könnten.

Teilen, sich zeigen halte ich deshalb für unglaublich wichtig, auch wenn es einigen vielleicht “nicht schmeckt” oder befremdlich auf sie wirken kann.

Trotzdem oder gerade dann im Kontakt zu bleiben bringt Wachstum für alle Beteiligten.

Deshalb geht heute mein Dank an all diejenigen, die den Mut haben sich zu zeigen, denn die Welt braucht sie!

Alles Liebe!

Eure Katrin

P. S.: Ich habe die “Mini-Auszeit” aus dem wertschätzCHen live vom 17.1.22 eingesprochen und als wertschätzCHen Audio zusammengestellt: 5 Minuten Auszeit gibt es hier.

Wenn Du beim nächsten wertschätzCHen live am 14.02.22 dabei sein möchtest, melde Dich hier an. Ich freu’ mich auf Dich!

Zurück
Zurück

There is a Cloud in Your tears

Weiter
Weiter

Fröhliche Weihnachten?