Heute mal ein ganz anderer Tag
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Ich habe für den Nachmittag heute mein. neues Sommerkleid angezogen. Das habe ich mich deshalb “getraut”, weil ich nicht alleine bin: Meine Freundin ist zu Besuch!
Das reden tut mir gut. Obwohl wir einige Stunden durch das Viertel gelaufen sind, (naja, die meiste Zeit haben wir gegessen) fühle ich mich belebt und gar nicht erschöpft. Der Austausch macht mich munter, so fühlt es sich zumindest gerade an.
Also ist heute ein ganz anderer Tag. Es ist schön, die Stadt zu zweit zu durchstreifen, und alles fühlt ich leichter an, weil man zu zweit ist. Es entspannt und belebt mich, auf eine Weise, mit der ich nicht gerechnet hätte!
Und überhaupt komme ich hier in Florenz gerade mit einer interessanten Komponente meines Hirns in Kontakt: meinen Vorstellungen.
Ich kann sie (meine Vorstellungen) gerade super beobachten, weil sie eigentlich nie mit der Realität übereinstimmen. Ganz besonders ist es mir aufgefallen, wenn ich Mut brauchte, um aus der Haustür zu gehen, z. B. weil ich mir vorgenommen habe, etwas Neues in Angriff zu nehmen.
Ich gehe dann in einer bestimmten Stimmung aus der Wohnung, die auf (unterbewussten) Vorstellungen dessen, was ablaufen wird, beruhte.
Das spannende passiert dann, wenn ich die Haustür zur Straße öffne: Meine Stimmung schlägt plötzlich um, da alles was mir da entgegenschlägt nicht zu meinen Vorstellungen passt.
Zum einen ist es wohl das Wetter, an das mein Unterbewusstsein sich noch nicht angepasst hat, sodass die Wärme, die milde Luft, aber auch der Geruch nach italienischem Sommermorgen in der Stadt, die Schwalben, das italienische Stimmengewirr und das Klappern der Tassen in der Caffè Bar an der Ecke meine Vorstellung bei weitem übertreffen, dass es nur so scheppert!
Es ist wirklich auffällig, dass da etwas “aufeinander zu prallen” scheint. Und da meine Vorstellungen so gefestigt zu sein scheinen, erlebe ich das nun seit Tagen und am deutlichsten, wenn ich die Haustür öffne und auf den Bürgersteig trete.
Das Gefühl hatte ich auch neulich, als ich schlecht gelaunt in den Palazzo Vecchio gekommen bin. Ich erinnere mich an Gedanken wie: “Sieht aber nicht toll aus von außen! Kann dann ja auch nicht so doll sein! Was soll man da den reingehen, so’n Blödsinn … /muffel, maul, motz, motz/.
Als ich dann die Eingangshalle betrat, um nur mal zu gucken, hat es mir dann den Atem verschlagen: Es war das erste Gebäude seiner Art, was ich hier in Florenz betreten habe, und die Deckenfresken und die Architektur hat mich schlichtweg umgehauen.
Und so geht es mir in Florenz immer wieder: Es überrascht mich, an fast jeder Ecke wieder und wieder und wieder.
Ich würde mir so wünschen, mit einem offeneren Geist und weniger Vorstellungen die Stadt erkunden zu können, aber vielleicht darf das ja noch kommen.
Abends:
Nun haben wir noch einen schönen Abendspaziergang über den Arno und zum Dom gemacht. Es war eine schöne Stimmung, und ich hatte den Eindruck, dass viele Menschen gerade beim Abendessen saßen, als wir durch die Straßen geschlendert sind.
Zum Abschluss noch ein Getränk vor dem Dom.
Ein wirklich schöner lauer Sommerabend Abend, der diesen ganz anderen Tag beendet hat.
Gute Nacht und viele Grüße aus Florenz
Deine Katrin