Backen für den (Inneren) Frieden

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Backen für den Inneren Frieden

Vielleicht ist es der einen oder dem anderen aufgefallen, dass es auf meiner Seite in den letzten Wochen sehr ruhig geworden ist.

Es waren turbulente Zeiten für mich, in denen ich neue Abenteuer erlebte. Einige davon hätte ich mir wohl freiwillig eher nicht ausgesucht.

Nun, so scheint es mir heute Abend jedenfalls, sind die Tage wieder ruhiger, und die vor mir liegenden Ereignisse muten vorhersehbar an.

Als mir neulich mal wieder alles über den Kopf zu wachsen schien, habe ich gemerkt, dass ich mich danach gesehnt habe Geborgenheit, Frieden, Sicherheit und Wärme zu erfahren.

Alles um mich herum war unsicher, im ständigen Wandel, ich konnte gar nichts Erfreuliches mehr entdecken. Ich wollte einfach nur auf den Arm.

Und dann habe ich, obwohl es noch vor Totensonntag war, KEKSE GEBACKEN. Ja, Weihnachtskekse, obwohl die Adventszeit doch noch gar nicht begonnen hat. Das musste ich mir auch erstmal erlauben.

Ich habe mir Kekse gebacken. Das Rezept ist von meiner Oma, Gott hab sie selig, und es sind Kekse, die außer mir hier keiner mag: Nelkenkekse.

Die Kekse waren also tatsächlich nur für mich. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen hat mir das Backen so gut getan. Es hat mir Frieden gebracht, hat mich an früher erinnert, als ich noch ein kleines Kind neben mir hatte, mit dem ich gemeinsam gebacken habe.

Bei Kerzen und Weihnachtsmusik habe ich dieses Mal nur einen Teil des Teigs verarbeitet, damit es ein angenehmes Erlebnis wird und nicht in Arbeit ausartete. Auch das war eine Leistung: Einfach “aufhören”, “nicht zu Ende bringen”.

Ich konnte sogar darüber hinweg sehen, dass die Wohnung ja gar nicht perfekt aufgeräumt und noch nicht weihnachtlich geschmückt war.

Früher wäre ich gar nicht in der Lage gewesen, unter diesen Umständen das Backen zu genießen. Ich hatte immer sehr strikte Vorstellungen. Es musste eben erst alles perfekt sein und wie in der “Schöner Wohnen” aussehen, bevor ich mich entspannen durfte oder etwas genussvolles tun durfte.

Heute ist die große Kunst für mich nicht mehr eine perfekte Wohnung: aufgeräumt, tip-top und akkurat. Heute ist die Kunst, die mir zur Verfügung stehende Energie so einzusetzen, dass ich meine Bedürfnisse bestmöglich nähren kann.

Dieses Backen, trotz nicht aufgeräumter und nicht geschmückter Wohnung, obwohl noch nicht mal richtig die Adventszeit begonnen hat, man also noch gar nicht backen DARF, und trotz der Tatsache, dass die Kekse außer mir keiner mag, dieses Backen hat mich glücklich(er) gemacht!

Die Kunst ist also nicht eine perfekte Wohnung, ein perfektes Leben, ein perfektes Aussehen oder eine perfekte Gesundheit zu haben, sondern aus dem “was ist” das zu basteln, was wirklich meins ist - was mich glücklich(er) macht, was ich mir wünsche, was ich gerade brauche.

Das ist die Kunst, die ich weiter lernen und vertiefen möchte. Ich freue mich, dass es mir an diesem Nachmittag vor Totensonntag gelungen ist.

Ich konnte es in vollen Zügen genießen und diese “imperfection” akzeptieren. Auf diese Weise konnte das, wonach ich mich sehnte durch das Unperfekte durchscheinen und mich bereichern.

Ich habe seit dem sehr oft an diese Aktion gedacht und mich beim Gedanken daran immer wieder gefreut.

Nun habe ich schon fast alle Kekse aufgegessen. (Meiner Familie haben sie dann übrigens doch geschmeckt, weil ich aus Versehen zu wenig Nelken im Teig hatte.)

Heute ist der 1. Dezember und nun startet ja nun wirklich die Weihnachtszeit. Ich höre Bachs Weihnachtsoratorium in Dauerschleife und genieße diese Zeit mit viel Tee und (den restlichen) Keksen.

Ich habe gestern den Adventskalender online gestellt. Wer also Lust hat, mit mir im GARTEN durch die Adventszeit zu gehen, den lade ich herzlich ein.

Bitte schreibt mir auch gerne, welche Eindrücke der Kalender bei euch auslöst. Jedes feedback, jede Mail ist für mich total kostbar, da ich dann weiß, dass ich nicht alleine bin im GARTEN.

Ich wünsche euch eine wundervolle Weihnachtszeit!

Herzliche Grüße

Eure Katrin

P. S. Wer Lust hat auf einen Podcast, der sich mit Weihnachten und Achtsamkeit beschäftigt (leider nur auf Englisch), dem möchte ich Beth Kemptons “Calm Christmas” ans Herz legen. Die ersten Episoden hat sie zwar schon in 2020 aufgenommen, aber ich finde den Podcast immer noch total bereichernd.

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