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Irgendwie konnte ich nie die Frage beantworten, wovon ich träume, was mir das Leben noch zusätzlich geben sollte. Ich habe mich manchmal sogar schlecht damit gefühlt, weil ich dachte, dass ich zu blöd bin oder sonst irgendetwas “falsch” mit mir ist.

Heute glaube ich, dass die Zeit einfach noch nicht reif war für meinen Traum, dass er erst wachsen musste.

Jetzt ist er da. Ich habe endlich einen Traum!

Plötzlich ist alles ganz einfach und die Dinge kommen alle ganz selbstverständlich zusammen. Vielleicht ist es auch nur jetzt am Anfang so, doch im Moment kann ich es in vollen Zügen genießen.

Mein Traum: Ich möchte in Buchholz in der Nordheide einen kleinen “Zuhörkiosk” eröffnen mit dem Arbeitstitel “Auszeit”.

Vor drei Jahren habe ich zum ersten Mal vom Zuhörkiosk in der Hamburger U-Bahnstation Emilienstraße gehört und war total begeistert von der Aktion: Christoph Busch mietete damals den leerstehenden Kiosk der Hamburger Hochbahn, um dort, inmitten des quirligen Lebens der Station, sein Büro einzurichten und zu schreiben. Nach kurzer Zeit wurde aus dem Einzelbüro der heutige Zuhörkiosk, da immer mehr Menschen an die Scheibe klopften und Fragen stellten und Geschichten erzählten, und Christoph Busch hörte ihnen zu. Zum jetzigen Zeitpunkt wird er von nicht weniger als 16 Ehrenamtlichen beim Zuhören unterstützt. Was für ein Projekt!

Das will ich auch!

Ich möchte mir im Herzen Buchholz eine kleine Ladenfläche mieten und gemütlich einrichten. Ich möchte mich dort hinsetzten und schreiben, inmitten des quirligen Lebens und darauf warten, dass Menschen kommen, denen ich zuhören darf.

Es ist noch Vieles ungeklärt und darf wachsen, aber eines scheint mir ganz klar: Das werde ich machen!

Herr Busch regte mich an, darüber nachzudenken, was mich dazu motiviert, und das ist dabei herausgekommen:

Mir geht es darum, dass ich mir Fremdes verstehen möchte, damit statt Angst und dem Gefühl von Einsamkeit und Getrenntsein Verbindung entstehen kann.

Diese Überlegung anzustellen, war für mich total wertvoll, weil es nämlich in der Tat nicht selbstlos ist, was ich da tun will. Für mich geht es um die Transformation meiner Angst und meines Gefühls von Getrenntsein in Verstehen und Verbundenheit.

Und natürlich entsteht dadurch auch “ein Mehrwert” für andere, nämlich für die, die das Gleiche erleben.

Verstehen ist das Gegenmittel für Angst.

Meiner Meinung nach leiden viele in unserer Gesellschaft an dem Gefühl voneinander getrennt zu sein, alleine zu sein und fühlen sich nicht verstanden, überfordert und hilflos, “wirkungslos”.

So findet sich mehr und mehr Hass in unserem Alltag, der auf Angst fußt.

Durch Verstehen entsteht Liebe und Mitgefühl.

Mit dem “Auszeit” möchte ich einen Raum bereitstellen, in dem Menschen das was ihnen auf dem Herzen liegt für sich “sortieren” können, indem sie es gegenüber einer anderen Person formulieren.

Dadurch entsteht Verstehen als Nährboden für Selbstmitgefühl und Fürsorge: Ich lerne mich verstehen und finde dadurch Wege mein Leben so für mich zu gestalten, dass mehr Lebensqualität entsteht.

Wir müssen uns wieder bewusst werden, dass wir nichts Getrenntes sind, weder von der Erde noch von anderen Menschen. Wir müssen uns wieder bewusst werden, dass jeder/jede Einzelne ein unentbehrlicher Bestandteil unserer Gesellschaft ist, dass jeder Mensch wirkungsvoll ist und vermag wundervolle Dinge in die Welt zu bringen!

Wenn wir uns wieder unserer Wirksamkeit bewusst werden, wächst unsere Zuversicht und unsere Freude daran, unser Leben zu gestalten, um dem Schönen in der Welt mehr Raum zu geben.

Jeder/Jede Einzelne macht einen Unterschied!

Es gibt viel zu feiern, dass vermag uns den Tag zu versüßen: Ich habe heute Morgen ein paar Steine in eine Schale gelegt und mir bei jedem von ihnen überlegt, für welchen Umstand, für welche Person in meinem Leben ich dankbar bin, das war ein freudvoller Start in den Tag.

Was feierst Du heute?

Zieh’ Dir so die wohltuende Energie aus den Dingen, die Dir Freude bereiten, um so die Herausforderungen des Lebens annehmen und mit Liebe meistern zu können. Freude und Leid können gleichzeitig da sein.

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Jetzt aber mal Hand auf’s Herz

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