Vorgestern kam das Paket an: meine Blindenabzeichen.

Ich habe mir zwei verschiedene Modelle bestellt. Zum einen die drei schwarzen Punkte auf gelbem Grund als Anstecker und eine Variante mit Magnethalterung. Zum anderen habe ich mir das Europäische Abzeichen bestellt: ein weißes Strichmenschchen mit Langstock auf blauem Hintergrund.

Am Mittwoch bin ich dann damit über unseren Wochenmarkt. Zum Glück hat mein Mann mich bei diesen ersten Schritten als “Blinde” begleitet. Für mich war das nämlich ein riesen Ding, obwohl ich noch gar keinen Blindenstock in der Hand hatte. Oder gerade deswegen?

Bei mir kamen so interessante Gedanken wie: “Jetzt muss ich mir aber auch meine Sonnenbrille aufsetzen. Auch wenn ich sie heute gar nicht brauche. Was sollen denn sonst die Leute denken?”

Ich bin es die das stereotype Bild “des blinden Menschen” vor Augen hat (lol), welches ich meinen Mitmenschen in die Köpfe pflanze. Mit anderen Worten: Ich habe das Vorurteil, dass alle Menschen glauben, dass eine Person mit Blindenstock so aussehen muss, wie Stevie Wonder, also unter anderem immer eine dunkle Brille tragen muss.

Ich habe die Brille dann zu Hause gelassen, weil ich sie ja schließlich nicht brauchte, aber es ist mir schwer gefallen!

Nun gilt es also, mich in dieser neuen Rolle einzufinden und einzufühlen: Was ist es was ich brauche?