DER GARTEN

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Und heute war’s dann man nicht toll

Photo: Unsplash

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Und heute war’s dann man nicht so toll Irgendwie habe ich mir gestern wohl den Magen verrenkt. Ob es das Eis war oder der Campari Soda oder der Ausgleichs-Smoothie, weiß ich nicht.

Ich wollte aber heute partout nicht in der Wohnung bleiben, sondern wollte einen kleinen Spaziergang in den Garten der Villa Bardini machen.

Ich bin um 9:30 Uhr losgeschlendert, da ich um Punkt 10 Uhr vor den Toren stehen wollte, wenn der Garten öffnet, um noch eine Chance zu haben, mit möglichst wenig Menschen den Garten zu teilen.

Ich bin wieder erstmal zwei mal an dem Eingang zu dem Garten vorbeigelaufen, da ich nicht mit einem Hauseingang (s. Fotos) gerechnet hatte, sondern eher mit so etwas wie einem Park-Tor oder so ähnlich.

Meine Magenprobleme haben mir dann aber doch geraten, mich lieber irgendwo aufzuhalten, wo es mehr “Örtlichkeiten” gab.

Also habe ich meinen Plan genervt geändert und bin einfach ein bisschen in der Gegend um die Uffizien spazieren gegangen. Dabei stand ich dann auch irgendwann vor dem Palazzo Vecchio und habe überlegt, ob ich mir den nun anschaue

Aber irgendwie passte mir das auch nicht.

Ich bin dann um das Gebäude der Uffizien gegangen und habe mir schon mal angeguckt, wo “mein Eingang” ist.

Auch hier musste ich wieder zwei mal rumgehen, bis ich den Eingang gefunden hatte. Da ich ja einen Schwerbehindertenausweis habe, hatte man mir bereits per E-Mail auf meine Anfrage bestätigt, dass ich kostenlos Einlass erhalte und ich den den Eingang mit der Nummer Zwei benutzen soll. Nun bin ich für meinen ersten Besuch schon mal vorbereitet.

Ich war erst ganz erfreut, dass es auch Tage zu geben scheint, an denen es zumindest wohl morgens touristen-technisch ruhiger zuzugehen scheint, als mir einfiel, dass heute Montag ist und die Museen dann zu haben!

Gefühlsduselei

Ich weiß nicht, ob ich zu sensibel umgehe mit meinen Befindlichkeiten oder ob es genau der richtige Weg ist.

Vielleicht grübel ich aber auch viel zu viel und sollte einfach mal den Kopf ausschalten, wenn meine Gefühle und Körperempfindungen mir den Weg weisen wollen!?

Obwohl heute 24 Grad angesagt waren, war es heute Vormittag noch bewölkt und kühl und irgendwie war ich quengelig und missmutig, weil mir alles nicht passte.

Um 12 Uhr hat dann das glutenfreie Restaurant “Sgrano” geöffnet und ich habe mir dort ein warmes Sandwich bestellt. Leider merkte ich nach ein paar Bissen, dass das nicht die beste Idee war und habe mir das Ganze einpacken lassen. Ich habe mir aber auch noch eine Packung glutenfreier Cantucci mitgenommen, die sich mein Magen als Medikation ausgesucht hatte!

Bevor ich bei meiner Wohnung ankam, habe ich noch mal bei “meinen Caffè” Halt gemacht, um meinem Magen noch eine Cola und ein paar glutenfreie Chips zu gönnen und meine Morgenseiten zu schreiben.

Da endlich war es SCHÖN!

Inzwischen war die Sonne rausgekommen und ich saß im Caffè und es war alles genau richtig: der Schatten hatte die richtige Temperatur, ich fühlte mich sicher, es war eine schöne Balance zwischen Ruhe und Lebendigkeit, zwischen eingebunden fühlen und trotzdem für sich sein. Perfekt!

Nun habe ich mich “zu hause” etwas ausgeruht und tatsächlich auch einen kurzen Mittagsschlaf gehalten.

Auch heute habe ich wieder bemerkt, dass ich bei solchen körperlichen Sperenzien* deutlich schlechter sehen kann.

Gerade beim Schreiben dieser Zeilen bin ich wieder genervt, dass ich so “rumheule”. Ja, heute bin ich mir wirklich keine sehr gute Freundin!

Nun gut, ich nehme das mal zur Kenntnis und versuche es einfach mal so sein zu lassen!

Nun komme ich wieder zu der Frage, wie ich den heutigen Tag abschließen möchte. Irgendwie bin ich scheinbar ja auf der Suche nach einem Ritual oder so.

Aber eines kann ich mit Sicherheit sagen, der Campari Soda von gestern hat keine Chance sich zu etablieren.

Ich war nach dem Humpen mit einer Konzentration von Campari aus der ich 3 Gläser gemacht hätte so betrunken, dass ich an den Weg zum “RAW” und den Smoothie nur noch SEHR eingeschränkte Erinnerungen habe!

Wieso bloß fällt es mir so schwer, hier nicht einfach ein Mineralwasser zu bestellen? Was ist denn der Gedanke dahinter, welches Gefühl steckt da drin? Welches Bedürfnis?

Urlaub ist nur dann, wenn man Alkohol trinkt? Echte Leichtigkeit im Leben ist nur dann, wenn man Alkohol trinkt? Andere finden einen doof, wenn man keinen Alkohol trinkt? Alkohol macht den Moment zu einem besonderen Moment? Alkohol lässt einen einen schönen Moment bewusst machen, verankern, feiern?

Die Firma Bacardi (<- YouTube Video vom Werbespot) wäre stolz zu wissen, wie erfolgreich sie mich in den 1990er konditioniert hat!

So, nun aber mal Schluss mit dem Gejammer! Diese Begegnungen mit mir selbst sind schließlich der Grund, warum ich hier bin.

Wie ich neulich schon erkannt habe geht es nicht darum, dass immer alles toll ist, sondern vielmehr darum die Dinge anzunehmen, die da sind und zu lernen, damit bestmöglich umzugehen (oder so …).

Also, es bleibt spannend! Ich werde es euch wissen lassen, wenn ich ein zufriedenstellendes Ritual gefunden habe!

Liebe Grüße

Katrin

*Wikipedia: Sperenzien (Diminutiv: Sperenzchen[1]) ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Argumente oder Handlungen, mit denen jemand eine Verzögerung oder Behinderung eines Vorhabens verursacht in der Hoffnung (lateinisch sperantia), das Vorhaben zu verhindern. (ich hätte es nicht besser erklären können - dachte immer das heißt “Spierenzchen” :-) hat mir irgendwie besser gefallen; so niedlich!