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“Vielleicht darf es auch einfach Überall Das Beste Eis geben” *

Photo: Unsplash

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Noch 5 Tage und den Rest von heute… Dann geht es für mich wieder nach Hause!

Heute ist (hoffentlich) der heißeste Tag meines Aufenthalts mit 35 Grad. Der Luxus eines vierwöchigen Aufenthalts für mich ist, dass ich Siesta machen kann und jetzt nicht bei den Temperaturen noch irgendwo hin muss, um etwas von der Stadt zu sehen. Das kann ich gerade sehr genießen.

Gestern habe ich meine Freundin vom Bahnhof abgeholt und wir sind durch die Innenstadt geschlendert, haben sehr gut zu Mittag gegessen in der Risotteria Melotti und zum Nachtisch ein Eis in der Antica Gelateria Fiorentina.

Auch nach drei Wochen kann ich es immer noch nicht glauben, dass es hier in Italien Restaurants und Eisdielen gibt, in denen ALLES glutenfrei ist. Es überrollt mich nach all der Zeit immer noch eine Welle der Entspannung, wenn mir das wieder bewusst wird!

Ich empfand es gestern und heute sehr viel heißer und auch anstrengender, als die Wochen vorher. Im Moment scheint es so zu sein, dass die Tageshöchsttemperatur so gegen 14 Uhr erreicht wird und sich bis zum 20 Uhr hält - erstaunlich! Um 20 Uhr soll, laut Wetter App, die 30 Grad Marke wider unterschritten werden.

Das hatte ich auch noch nicht oft im Leben.

Meine Familie hat mich neulich mit Fotos von der sattgrünen norddeutschen Vegetation versorgt und ich war plötzlich ganz sehnsüchtig: Regen, grüne, weite Felder mit wogendem Weizen. Witzig, oder?

Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass für mich die Idee, mit den Bedürfnissen aus der Gewaltfreien Kommunikation schon sehr hilfreich ist, um mich als menschliches Wesen verstehen zu lernen.

Es geht nicht darum, für mich festzulegen, ob ich das Wetter in der Toscana besser finde, als das in Norddeutschland. Oder ob ich lieber “den italienischen” Lebensstil leben möchte oder “den deutschen”. Es geht um Balance!

Ich hatte Sehnsucht nach Leichtigkeit, Lebendigkeit, Freiheit, Selbstbestimmtheit, Alleinsein, Wärme (Wetter), Selbstwirksamkeit, Inspiration, Ästhetik und nun, da die Kelche, Kübel, Schüsseln, Tröge, Krüge und Vasen reichlich gefüllt sind, die einen mehr die anderen weniger, bahnen sich andere Sehnsüchte ihren Weg in mein Bewusstsein.

Jetzt meldet sich die Sehnsucht nach Frische, Erholung, Ruhe, Verbindung, Gemeinschaft, Entspannung, Stabilität, Routine, Entwicklung, Struktur, Gesundheit, Kontinuität und vieles mehr.

Für mich geht es also nicht etwa darum, herauszufinden, wo ich für immer lieber bin, sondern es geht darum, mich zu spüren und festzustellen, wonach ich mich jetzt gerade sehne und das wieder in Balance zu bringen.

Es geht nicht darum, Absolutismen zu formulieren, so wie ich es immer versucht habe, sondern darum zu fühlen, was jetzt gerade in diesem Moment oder in diesem Lebensabschnitt für mich wichtig ist.

Für mich ist das wirklich eine neue Erkenntnis! Ich habe immer nach dem „Richtigen“ gesucht Ich versuche immer wieder Grundsätzliches festzulegen und Regeln für alles zu finden: Das ist Schlecht, das Gut, das Richtig, das Falsch - Ich bin auf der Suche nach der Weltformel für Glück.

Bis vor ein paar Jahren habe ich sogar geglaubt, dass es für jeden die gleiche Formel sei, nach der Mensch glücklich wird. Nun dämmert es mir langsam, das es wohl wirklich so ist, dass nur jeder für sich herausfinden kann, was sie oder ihn glücklich macht und zwar von Augenblick zu Augenblick.

Ich habe den Eindruck, bei mir kommt durch diese Erkenntnis etwas ins Fließen und es entsteht Raum und Freiheit: Ich darf heute Regen gut finden und morgen Sonne. Ich darf mich erst nach Florenz sehnen und dann nach Norddeutschland.

Und es darf auch einfach überall das beste Eis geben - ich muss mich nicht entscheiden - Heute dies morgen das.

P.S. Lieben Dank für das Zitat “Du weißt schon wer”!