The (broken) English Podcast

For all GARTEN friends who do not speak german: Here is my “DER GARTEN goes Florence” Podcast.

Letzte Woche hatte ich das erste Treffen mit meinem Mobilitätstrainer, der mir ab Ende März das Navigieren mit dem Blindenstock beibringt. Er ist zuversichtlich, dass ich bis zu meiner Abreise nach Florenz am 5. Mai in 4-5 Trainingsstunden ein ausreichendes Grundwissen im Umgang mit dem Stock haben werde.

Wie wird es sein, sich als blinde Person in der Öffentlichkeit zu bewegen? Ich bin sehr gespannt darauf! Ich befürchte, dass ich nun immer erklären muss, warum ich einen Stock benutze, obwohl ich doch noch etwas sehe. Mein Trainer gab mir hierzu den Tipp, mir ein paar Sätze zu überlegen, die dies kurz und knapp erklären können … hmmm…

Vielleicht so: Ich sehe nicht mehr genug, um mich ohne Unterstützung durch einen Stock in unbekannter Umgebung zu bewegen. - Ja, das könnte der Satz sein.

Ich mache mir Gedanken, dass mich jemand für eine Simulantin halten könnte, wenn ich in der einen Situation mit einem Stock laufe, in einer anderen aber ohne den Stock zurecht komme. Nun ja, das sind halt so Grübeleien und Ängste, die sich da bemerkbar machen. Wenn es dann soweit ist, wird es sowieso ganz anders sein, als ich es mir hier am Schreibtisch sitzend jetzt so vorstelle.

Ich habe das Fenster geöffnet und die Markise auf dem Balkon runter gemacht, damit die Sonne, die jetzt gerade ums Haus kommt mich nicht blendet. Die Vögel zwitschern und es liegt Frühling in der Luft. Ein kühler Windzug fährt mir über meine tippenden Finger. Wie belebend gutes Wetter und das Zwitschern der Vögel doch ist. Fast bin ich fröhlich!

Es ist erstaunlich, wie schnell mich meine banalen Alltagssorgen einholen und die “Ängste” bezüglich meiner Reise, wenn ich mal eine Nachrichten-Diät einlege.

Ich habe große Schuldgefühle, wenn ich mich nicht mit der aktuellen Lage in der Ukraine befasse, weil ich bemerke, wie es mich lähmt und auslaugt.

Wo ist die Balance zwischen Selbstfürsorge und Egoismus? Wie banal meine Ängste doch sind! Darf man überhaupt in Urlaub fahren, wenn in einem europäischen Land Krieg herrscht?

Hier ein leicht bissiger Poetry-Slam Beitrag der Dich vielleicht auch zum Schmunzeln bringen kann: Kaleb Erdmann - Wieviel mal Bus verpassen sind ein mal Ebola?