DER GARTEN

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Glück ist langweilig

Corona Chance anders zu sehen:
Warum sind wir blind für unser Glück?


Könnten wir aus der Corona Zeit mit einer neuen Lebensqualität hervorgehen: der Fähigkeit Glück zu ent*decken?

Sehnsüchtig warten wir in dieser Corona Pandemie darauf, dass alles wieder “normal” wird. Wir warten darauf, dass alles wird wie früher und das Leben endlich wieder Losgehen kann.


Im Radio lief neulich ein Beitrag, darüber was Menschen planen, wenn sie ihre Coronaimpfung erhalten haben, wenn Corona vorbei ist und alles wieder “back to normal - the old normal” ist.

Wir planen, was wir dann alles machen wollen: Urlaub, Partys, Freunde treffen. Auch ich freue mich schon darauf, meine Freundin in Schottland zu besuchen, endlich die Trainerausbildung zu machen, die ich jetzt schon zum zweiten Mal verschieben muss. Wieder mit dem Zug nach Hamburg fahren und im Park Croissants und Tee genießen, meine Nichte auf den Arm nehmen und überhaupt wieder alle in den Arm nehmen und küssen! Einander endlich wieder näher kommen.

Jetzt, zu Corona, kann ich nur die Zeit nutzen, mir selbst näher zu kommen, um für die Zeit des glücklichen “old normal” gewappnet zu sein. Weil die Freude sonst, so wie ich uns kenne, nicht lange anhalten wird: Schnell wird “normal” nicht mehr genug sein, und das Glück, wieder das tun zu können, was wir solange entbehrt haben, wird schnell langweilig werden - Wir wollen, nein, wir brauchen schnell neue Stimuli.

Corona hat jedem von uns das genommen, was uns am liebsten ist, und wir leiden, zurecht. Und wenn wir es “nach Corona” wieder bekommen, dann werden wir endlich wieder glücklich sein!

Aber für wie lange?

So einfach scheint es also gar nicht zu sein: Sind wir denn nicht glücklich, wenn wir das haben, wonach wir uns sehnen? Doch, aber ich befürchte, nicht für lange. Nur für so lange, bis wir uns nach etwas Neuem sehnen.

Vielleicht entdecken wir dann, dass wir in unserem Sehnen ganz übersehen haben, dass das was wir zu Corona Zeiten hatten auch seine Vorteile hatte.

Warum nicht gleich so? Erst wenn wir lernen zu genießen und zu entdecken, was wir jetzt hier haben, dann sind wir dafür gerüstet, all das, was wir “nach Corona” zurückbekommen auch endlich als das zu sehen, was es ist: Glück mit dem Potenzial immerwährend zu sein.

Der vietnamesische Zen Meister Thich Nhat Hanh lehrt, dass jeder Augenblick alle Voraussetzungen in sich trägt, um glücklich zu sein “This is a happy moment!”

Da fühlt man sich doch direkt provoziert, oder?

Lernen zu genießen was ist, nicht schönreden, sondern das genießen, was wir haben, zudem wir gemeinhin sagen: “Ja, das ist ja wohl selbstverständlich!”: Frieden, Obdach, Freunde, Essen, Trinkwasser, Gesundheit (Ja, auch ein kranker Mensch hat noch Körperteile, die gesund sind und funktionieren), Liebe, … Wenn nämlich nur eine dieser Selbstverständlichkeiten wegfällt, ist die Hölle los!

Könnten wir, wenn wir Unzufriedenheit, Hast, Ungeduld empfinden innehalten? Können wir, statt uns mit Terminen “zuballern”, um nach Corona nachzuholen, was ausgefallen ist und aufzuholen, was wir verpasst haben, uns bewusst werden, was wir haben und so unserem Leben eine neue Qualität verleihen? Eine Qualität die entsteht aus Dankbarkeit, Demut, Wertschätzung und Genuss und das ergibt, wonach unser ganzes Streben ausgerichtet ist: endlich glücklich sein!