Bewusst*sein - Eine neue Ebene einziehen

Ich glaube es war 2015, als ich das erste Mal davon hörte: “Du bist nicht Deine Gedanken und Gefühle.”

Wenn das so ist, was bleibt denn dann übrig?

Genau an diesem Punkt beginnt die Schatzsuche! Hier fängt das Abenteuer an, hier eröffnet sich uns eine komplett neue Sicht auf die Dinge.

Wir sind nämlich MEHR als unsere Gedanken und Gefühle! Wenn René Descartes (französischer Philosoph und Naturwissenschaftler,1596-1650) also sagt: “Ich denke also bin ich.”, dann ist das nur die halbe Wahrheit.

Als ich es damals zum ersten Mal hörte, entstand in mir das Bild, einer weiteren Ebene, die ich quasi “über” meinem Gehirn “einziehe”. Kann man das verstehen?

So als würde man seinen Dachstuhl ausbauen: Eine weitere Ebene einziehen, von der aus man das Geschehen auf den anderen Eben beobachten kann.

So verstehe ich die Worte des Autors Eckhart Tolle in “Eine neue Erde”: Unser “ICH” wohnt in dieser neuen Ebene im Dachgeschoss und ist unser Bewusstsein, also der Teil in uns, der beobachtet was vor sich geht.

Und zwar nur beobachtet, nicht bewertet. Die Bewertung findet “ein Stockwerk tiefer” statt mittels unseres Denkens.

Und das ist doch der Hammer, oder? Wir können ein ganz anderes Leben führen: Wir können beobachtend, vielleicht sogar liebevoll beobachtend, was so passiert. Was wir fühlen, was wir denken, wie wir handeln und warum. Dieses beobachten, dieses bewusste Wahrnehmen, dieses bewusste Sein, dieses Bewusst*sein, DAS ist unser ICH, das bin ICH.

ICH bin die Beobachterin, die die Fähigkeit hat die Dinge zu moderieren. Ich kann bewusst wahrnehmen, was mich traurig macht, was mich fröhlich stimmt, was bei in mir emotionalen Schmerz auslöst. ICH nehme diese Stimmungen wahr und ich nehme sie an, vielleicht sogar liebevoll an.

Dieses bewusste Sein, befähigt mich, nicht mehr ferngesteuert und impulsiv zu Handeln, sondern meinen Emotionen und Gedanken mehr Raum zu geben, sie zu beobachten und SEIN zu lassen, was sie sind: Emotionen und Gedanken, aber eben nicht ICH.